Der Fachbereich Streichinstrumente
Über 300 Schüler haben sich für das Erlernen eines Streichinstrumentes an der Musikschule entschieden, wobei neben der Vorliebe für die Klangfarbe auch die vielfältigen Formen des Zusammenspiels eine große Rolle spielen. Das Unterrichtsangebot umfasst die Instrumente Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass. Darüber hinaus wird der Fachbereich durch ein vielfältiges Angebot an Ensemblestunden dem Bedarf an musikalischer Kommunikation gerecht. Den Anfängern bietet das Ensemble der „Ministreicher“ bereits nach einem Unterrichtsjahr erste Gelegenheit des Zusammenspiels. Anschließend können sich die Schüler in die Gruppe der „Jungen Streicher“ integrieren. Die Jugendlichen auf dem Leistungsniveau der Mittel- bzw. Oberstufe finden sich schließlich im Sinfonieorchester (teilweise auch Streichorchester) zusammen. Kleinere Ensemblegruppen wie das Streichquartett, Streichtrio oder Klaviertrio sind auch bei externen Veranstaltern geschätzte Musikpartner. Alle zwei Jahre bietet der Fachbereich einen speziellen Theoriekurs für Streicher an. Hier werden Inhalte der Musiktheorie am Instrument direkt vermittelt und durch kreative Spiele, Dichten und Komponieren ergänzt. Zusätzlich erhalten die Kursteilnehmer in sogenannten „Künstlerportraits“ Kenntnisse über berühmte Streichersolisten und Wissenswertes über das Leben berühmter Komponisten. Der Fachbereich Streichinstrumente veranstaltet neben zahlreichen Klassenkonzerten der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer zweimal im Jahr ein „Konzert der Streicher“, in dem das breite Spektrum des Fachbereiches vorgestellt wird.Die Violine, auch Geige genannt, kann man schon ab 5 Jahren auf einem Kinderinstrument erlernen. Sie ist das kleinste Instrument aus der Familie der Streichinstrumente und spielt im Orchester meist die höchste Stimme. Sie existiert schon seit mehreren hundert Jahren und spielt in der Tradition der klassischen Musik eine große Rolle. Viele Komponisten haben bedeutende Werke für sie geschrieben: Die Violinkonzerte von Peter Tschaikowsky, Johannes Brahms, Wolfgang Amadé Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy und vielen anderen mehr werden auf der ganzen Welt aufgeführt.
Auf den 4 Saiten der Violine streicht man mit einem Bogen (arco), man kann aber auch mit den Fingern zupfen (pizzicato). Berühmte Geigenbauer, wie Stradivari, Amati oder Guaneri, haben wertvolle Instrumente gebaut, die im Laufe der Jahre einen immer besseren Klang entwickelt haben. Für den Anfangsunterricht bietet es sich an, ein Instrument über die Musikschule zu leihen (siehe Leihinstrumente).
In diesem Jahr (2020) ist die Violine das Instrument des Jahres.
Hörproben zu diesem Unterrichtsangebot finden Sie auf dem eigenen YouTube-Kanal der Musikschule unter folgendem Link
Die Viola, auch Bratsche genannt, ist etwas größer als die Violine und gehört zur Familie der Streichinstrumente. Ihre Saiten (C-G-D-A) klingen dunkler und wärmer. Weil ihr Tonumfang tiefer beginnt, sind die Noten für sie in einem anderen Schlüssel notiert. Der sogenannte Bratschenschlüssel (Altschlüssel) basiert auf der Note C, während der Violinschlüssel den Ton G als Grundlage der Notation verwendet. Weil die Bogen- und Fingertechnik auf der Geige und Bratsche gleich sind, kann man problemlos beide Instrumente erlernen. Für den Anfangsunterricht bietet es sich an, ein Instrument zu günstigen Konditionen bei der Musikschule zu leihen (siehe Leihinstrumente).
Viele Komponisten haben schöne Werke für Viola geschrieben: Carl Stamitz, Franz Anton Hoffmeister, Carl Friedrich Zelter, Niccolo Paganini, Hector Berlioz, Béla Bartók, George Enescu, Max Reger und Paul Hindemith, um nur einige zu nennen. Beim Publikum sehr beliebt ist auch das 6. Brandenburgische Konzert für 2 Violen von Joh. Seb. Bach und die Sinfonia Concertante für Violine und Viola solo mit Orchester von W.A. Mozart.
Im Streichquartett spielt die Bratsche als Verbindung zwischen den beiden Violinen und dem Cello eine große Rolle und auch in der anspruchsvollen Orchesterliteratur haben ihr die Komponisten viele schöne Melodien übertragen: Unter anderem im 2. Satz der 4. Sinfonie von Anton Bruckner, in der Oper Freischütz von Carl Maria von Weber, im Adagio der 10. Sinfonie von Gustav Mahler und in Don Quixote von Richard Strauss.
Das Violoncello
Das Violoncello, oder auch kurz „Cello“ genannt, gehört zu den größeren Streichinstrumenten und wird fast ausschließlich im Sitzen gespielt. Es besticht vor allem durch seinen warmen und sonoren Klang mit einem Umfang von fast fünf Oktaven.
Das Violoncello wird in der klassischen Musik, im Orchester und in der Kammermusik eingesetzt, aber auch in der Pop- und Rockmusik hat es seinen festen Platz.
Für Kinder gibt es wie bei den anderen Streichinstrumenten kleine Instrumentengrößen, die in der Musikschule ausgeliehen werden können.
Der Kontrabass
„...Jeder entscheidet sich intuitiv für das Instrument, dessen Tonhöhe und Klangfarbe seine innere Saite vibrieren lässt...“ Der Kontrabass (engl.: Double Bass, ital.: contrabbasso) ist das tiefste und größte Streichinstrument. Er hat ein weites Einsatzgebiet vom Barock, modernen Sinfonieorchester über den Jazz bis zum Rock’n’Roll. Ein Kontrabass hat vier Saiten, aber im Sinfonieorchester werden auch Instrumente mit fünf Saiten eingesetzt. Der Kontrabass wird in Quarten gestimmt und ist mit verschiedenen Mensuren gebaut, die auf die Körpergröße des Spielers abgestimmt sind. Für Kinder und Jugendliche gibt es sogenannte Sechzehntel,- Achtel,-Viertel,-oder halbe Instrumente mit kleinerem Mensuren. Der Kontrabass wird im Sitzen oder im Stehen gespielt. Beim Arco-Spiel werden die Saiten mit einem Bogen gestrichen, beim Pizzicato werden die Saiten mit dem Finger gezupft.
Viele Komponisten haben schöne Solowerke für Kontrabass und Orchester geschrieben: W. A. Mozart, Carl Ditters von Dittersdorf, Johan Baptist Vanhal, Johann Matthias Sperger, Domenico Dragonetti, Giovanni Bottesini, Serge Koussevitzky und viele mehr.